Mitglieder des SVO pflanzen 26 neue Obstbäume

Bei der Vereinsaktion der Entega 2023 hatte der Schäferverein Odenwaldkreis mit dem Projekt „Schattenspender für die Schafe“ den 3. Platz belegt und eine Fördersumme von 1000,-€ für die Anschaffung und Pflanzung von Obstbäumen als Schattenspender auf Schafweiden erhalten.

Die Nachfrage bei den Mitgliedern war so groß, dass die Summe schnell aufgebraucht war, der Vorstand hat sich dann entschlossen die übrigen Bäume aus der Vereinskasse zu bezahlen.

So konnten in Ober-Kinzig,  Asselbrunn, Rehbach, Etzen Gesäß, Ober Mossau, Wald-Michelbach, Reichelsheim, Fürstengrund, Kimbach, Momart, Heppenheim und Mühltal 26 Obstbäume als Schattenspender gepflanzt werden.

Rike Heckmann, die Frau mit dem grünen Daumen im Vorstand, hat die Bestellung, Abholung und Ausgabe übernommen, nützliche Tipps zum Pflanzen gab es gratis dazu, dafür vielen Dank.

29. Schäfertag an der Villa Haselburg in Hummetroth

Am 08. September fand der 29. Odenwälder Schäfertag auf der Haselburg in Hummetroth statt. Der Schäfertag war ein voller Erfolg und ein rundum schöner Tag für alle Beteiligten. Wir bedanken uns herzlich bei allen Besuchern, die mit ihrer guten Laune für eine tolle Stimmung gesorgt haben. Ein besonderer Dank gilt auch allen Ausstellern, die mit ihren Beiträgen das Fest bereichert haben, sowie der Gemeinde Höchst und dem Bauhof für die Unterstützung. Ebenso möchten wir uns bei den BowHuntern Hummetroth für die Getränkeversorgung und der Odenwälder Genusswerkstatt für das Catering bedanken.

Besondere Highlights des Tages waren die verschiedenen ausgestellten Schafe, die Groß und Klein begeisterten, sowie die Möglichkeit, Wolle zu fühlen und hautnah zu erleben, wie sie verarbeitet wird. Auch die Schafschur und die Demonstration der Klauenpflege zogen viele interessierte Blicke auf sich. Zusätzlich konnten die Kinder Ponys und Esel streicheln, was für strahlende Gesichter sorgte. Der Tag begann feierlich mit einem Gottesdienst am Vormittag, bei dem sogar eine Taufe stattfand. Besonders erfreulich war das große Interesse der Kinder, die mit Begeisterung an den zahlreichen Mitmachaktionen teilgenommen haben.

Schäfertag 2024

Was hat der Tag des offenen Denkmals mit dem Odenwälder Schäfertag zu tun?

Auf dem geschichtsträchtigen Gelände der Villa Haselburg in Höchst-Hummetroth kann man
etwas über das Leben der alten Römer erfahren.
Wie haben sie gelebt, was haben sie gegessen und wie haben sie sich gekleidet?
Damit spannen wir den Bogen zum Odenwälder Schäfertag:

Von der Wolle zur Tunika

lautet das Motto des 29. Odenwälder Schäfertages.

Die Schafhaltung hatte in der römischen Landwirtschaft einen hohen Stellenwert. Im
Vordergrund stand die Woll- und Milchnutzung. Das Vorkommen verschiedener Fellfarben ist
belegt (grauschwarz, grau, dunkelbraun, rot), wobei weiß wegen der besseren Färbbarkeit
bevorzugt wurde. Die Wollqualität war ein wichtiger Faktor in der Schafzucht, feinwollige
Schafe werden als eigene „Schafrasse“ erwähnt. Aus Textilresten geht hervor,
dass Mischwolle dominierte, aber es gab auch Kurz- und Feinwolle.

Die Tunica wurde von Männern, Frauen und Kindern vor allem als Untergewand unter der
Toga getragen. In der Regel war sie aus weißer Wolle. Der Begriff Tunika stammt direkt aus
dem Lateinischen.


Deshalb war die Schafzucht im antiken Rom ein wichtiger Wirtschaftszweig.
In manchen Gebieten – wie etwa Süditalien – kam es durch die intensive/exzessive
Weidewirtschaft sogar zu einer nachhaltigen Schädigung der Umwelt. Zwecks Schaffung
geeigneter Wiesen, holzte man ganze Berghänge ab, deren fruchtbare Erde im Laufe der
Zeit – wohl vor allem durch Starkregenereignisse – talwärts befördert wurde.


Doch der Bedarf an Wolle dürfte dermaßen groß gewesen sein, dass man diese mittel- bis
langfristigen „Nebenwirkungen“ in Kauf nahm. Man bedenke nur, welch ungeheure Mengen
an Kleidung alleine die römische Armee benötigte. Zwar konnte auch Leinen, Seide oder
Baumwolle verarbeitet werden, allerdings waren solche Textilien entweder zu teuer oder sie
erfüllten schlicht und ergreifend nicht die speziellen Anforderungen.


Ursprünglich rupfte man die Wolle der Schafe einfach aus. Die übliche Prozedur war jedoch
das jährliche Scheren mittels einer Schere. Für gewöhnlich fand dies im Frühjahr oder
Frühsommer statt, nachdem die Schafe zuvor gründlich in einem Fluss „gebadet“ worden
waren. Es wird außerdem davon berichtet, dass man die Tiere nach der Schur reinigte und
medizinisch versorgte. So wurden beispielsweise Wunden mit einer Pechsalbe bestrichen
und der Körper mit einer Mischung aus Wein und Öl eingerieben. Die Vliese wurden
gewaschen, gekämmt und zur Weiterverarbeitung in größere Betriebe gebracht.
Das Leben vieler Schafe dürfte demnach recht angenehm gewesen sein; auch deshalb, weil


sie – verglichen mit anderen Tierarten – eher selten im Kochtopf landeten.
Bei dem Schäfertag wollen wir den Besuchern zeigen welche verschiedenen Wollen, in Form
von Feinheit und Farbe, die verschiedenen Schafrassen haben. Von der Schafschur bis zum
gesponnenen Faden zeigen wir die verschiedenen Arbeitsschritte.


Wir beginnen den Schäfertag um 10.00 Uhr mit einem ökumenischen Hirtengottesdienst, um
11.15 Uhr folgt die offizielle Eröffnung. Gerichte vom Odenwälder Weidelamm werden von
der Odenwälder Genuss Werkstatt, Carmen und Michael Frühwein, angeboten. Kaffee,
Kuchen und frisch gebackene Waffeln der Schäferfrauen dürfen natürlich nicht fehlen,
genauso wie frische Schafsalami und Lammfelle. Die Bowhunter Hummetroth e.V. kümmern
sich um die Getränke bei diesem Schäfertag und bieten eine Mitmachaktion an. Groß und
Klein können sich einmal im Bogenschießen versuchen. Ein Spaß und Erlebnis also für alle.
Zu dem weiteren Programm gehören der GEO Naturpark Bergstraße / Odenwald, die
Odenwälder Imker, Seife aus Schafmilch, Zubehör rund um die Schafhaltung,
Bienenwachstücher, eine Bücherei, eine Schnapsbrennerei und als Streichelzoo haben wir
Esel im Programm. Auch die Grasbärenhebamme hat für die Kinder etwas vorbereitet.
Viele weitere Mitmachaktionen für Kinder stehen ebenfalls auf dem Programm.
Der Haselburgverein verwöhnt die Gäste mit einem Weinstand und wird Wissenswertes aus
der Römerzeit und über die Villa Haselburg erzählen.


Schäferverein Odenwaldkreis e.V.

Die Odenwälder Lammwochen

1994 wurden Sie zum ersten Mal abgehalten und waren in den letzten 30 Jahren ein Klassiker im Odenwald!

Zwei Förderzusagen für den Schäferverein Odenwaldkreis e.V.

29. Schäfertag in Hummetroth

Am 08. September findet der diesjährige Schäfertag auf dem Gelände der Villa Haselburg in Höchst-Hummetroth statt. Nähere Details folgen in den nächsten Tagen.

Dankeschön

Allen Mitgliedern, Freunden, Bekannten und denen die uns und unsere Schafe unterstützen wollen.

Nur mit dieser Unterstützung konnten wir bei der Entega Vereinsaktion den dritten Platz belegen.

Vorstand des Schäferverein Odenwaldkreis e.V.

Unterstützen Sie den Schäferverein

Liebe Freunde des Schäferverein Odenwaldkreis e.V.,

wir haben es geschafft! Mit eurer tollen Unterstützung in den letzten drei Wochen sind wir in das Finale der Entega Vereinsaktion gekommen.

Vom 28. November 12 Uhr bis zum 30. November 12 Uhr entscheidet sich, welche Gewinnstufe wir erreichen. Hierfür benötigen wir wieder Eure Unterstützung! 

Wir bitten Euch wieder für uns zu stimmen und aucth Freunde und Bekannte von Euch an der Abstimmung teilzunehmen.

Alle bisher gesammelten Stimmen werden auf Null gesetzt – das heißt alle Vereine starten von vorne. Im Finale wird mit der Eingabe eines Abstimmcodes, der per SMS verschickt wird, abgestimmt. Jeder kann nur noch ein einziges Mal abstimmen. Ihr erhaltet per SMS einen Abstimmcode, den Ihr zur Bestätigung Eurer Stimme auf dem gewünschten Vereins-Profil eingeben müsst. 

Vielen Dank für Eure Unterstützung! 🌳🐑

Den Code erhaltet ihr hier: https://vereinsaktion.entega.de/code-anfordern

Der Schäferverein Odenwaldkreis e-V. bedankt sich bei dem Odenwälder Kreistag für die Unterstützung der Weidetierhalter.

Wir bedanken uns bei der Odenwaldkoalition von SPD,ÜWG und FDP für das Einbringen dieser Resolution, aber auch der CDU-Fraktion die diese mitgetragen hat.

Odenwälder Erklärung zum Wolf:
Statt Wolf Willkommen – Wolf regulieren


Sehr geehrter Herr Holschuh,
die Odenwaldkoalition aus SPD, ÜWG und FDP beantragt folgenden Punkt auf die Tagesord-
nung der nächsten Kreistagssitzung zu nehmen.
Der Kreistag möge beschließen:


I. Die Hessische Landesregierung wird aufgefordert,

  1. die Bundesregierung aufzufordern, seitens der Europäischen Kommission die unverzügli-
    chen Überprüfung nach Ziffer II.1. zu veranlassen.
  2. die Bundesregierung aufzufordern, anschließend unverzüglich die unter Ziffer II.2. genann-
    ten Änderungen der naturschutz- und jagdrechtlichen Bundesgesetze vorzunehmen.
  3. unverzüglich notwendige landesrechtliche Änderungen vorzunehmen, insbesondere den
    Wolf als weitere Tierart, die dem Jagdrecht unterliegt, in §1 der Hessischen Jagdverordnung
    (HJagdV) aufzunehmen. Außerdem ist in §2 der Hessischen Jagdverordnung (HJagdV) für den
    Wolf eine reguläre Jagdzeit vom 01. Oktober bis 31. Januar vorzusehen.
  4. unverzüglich eine Verordnung zu erarbeiten die den agierenden Naturschutz-, Jagdbehör-
    den und Jägern Rechtssicherheit im Umgang mit problematischen Wölfen gibt.
  5. unverzüglich die Beratungsstrukturen für Weidetierhalterinnen und –halter zu verbessern,
    den Herdenschutz praxisorientiert zu optimieren, die Verfahren zur Entschädigung bei Wolfs-
    rissen auf alle Weidetierhalter zu erweitern, zu entbürokratisieren und zu beschleunigen.

II. Die Bundesregierung wird aufgefordert

  1. die Europäische Kommission aufzufordern, den Schutzstatus der Tierart Wolf (canis lupus)
    auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland unverzüglich (und künftig jährlich) regional
    differenziert zu überprüfen mit dem Ziel festzustellen, dass der Wolf in der Bundesrepublik
    keine gefährdete Art mehr ist. Somit benötigt er den strengen Schutz durch Listung im Anhang
    IV der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Le-
    bensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) nicht mehr, sondern
    ist vielmehr bezogen auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, jedenfalls aber bezogen
    auf das Gebiet des Landes Hessen, dem Anhang V der FFH-Richtlinie zuzuordnen. Dem Euro-
    päischen Parlament und dem Europäischen Rat ist eine entsprechende Änderung der FFH-
    Richtlinie vorzuschlagen, die auf aktuellen Bestandszahlen für Deutschland fußt.
  2. nach der Herausnahme des Wolfes aus der Liste der streng zu schützenden Tier- und Pflan-
    zenarten von gemeinschaftlichem Interesse (Anhang IV der FFH-Richtlinie) die naturschutz-
    und jagdrechtlichen Bundesgesetze so zu ändern, dass
    a) eine Bejagung des Wolfs auf Grundlage einer festzulegenden, regulären Jagdzeit unter Be-
    achtung des Elterntierschutzes sowie
    b) in den übrigen Monaten des Jahres die Entnahme von sogenannten Problemwölfen und –
    rudeln zum Schutz insbesondere von Weidetieren und Menschen durch die Naturschutzbe-
    hörden zügig sowie praktikabel, insbesondere ohne großen Verwaltungsaufwand möglich ge-
    macht werden.

Begründung:


Bereits die am 18.12.2017 beschlossene Resolution unseres Odenwälder Kreistages bezog sich
auf die Prävention und Kompensation von Wolfsrissen. Zur Unterstützung der Schäferei wurde
am 18.06.2018 eine weitere Resolution gefasst, die auch die bessere Finanzierung des Her-
denschutzes beinhaltete. Eine erneute Resolution vom 07.09.2020 griff die Punkte aus 2017
wieder auf und forderte in Punkt 9 die Schaffung der gesetzlichen Voraussetzungen für eine
Regulierung des Wolfsbestandes.
Auch unser Landrat hat sich in einem persönlichen Schreiben vom 10.07.2020 an das Staats-
ministerium zum Wolfsmanagement in Hessen geäußert und gefordert, dass die Menschen im
Umgang mit den Wölfen sensibilisiert werden und die Ängste der Menschen durch Aufklärung
und Schutzmaßnahmen abgebaut werden müssen.
Nachdem nun am 31. Mai 2023 ein Wolfsriss an einem Kuhkalb in Mossautal-Güttersbach vom
Hessischen Landesamt für Natur, Umwelt und Geologie (HLNUG) bestätigt wurde und der
Wolf auch in unmittelbarer Nähe zur örtlichen Wohnbebauung und landwirtschaftlichen Be-
trieben per Video dokumentiert wurde, ist dies erneut Veranlassung zur Intervention bei der
Hessischen Landesregierung.

Auch wenn man die Wiederansiedlung des Wolfes in Deutschland als eine große Leistung im
Zusammenhang mit dem Naturschutz und der Artenvielfalt ansieht, sollte dies nicht den Blick
auf andere europäische Länder trüben.

In Deutschland zählte die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf
(DBBW) 2020/21 161 Wolfsrudel (Familien, bestehend aus zwei erwachsenen Wölfen mit in
der Regel 8-10 Welpen und Jungtieren des Vorjahres), 43 Paare und 21 Einzeltiere, somit also
428 erwachsene Wölfe, Tendenz steigend. Es darf also für 2023 von einem Bestand von ca.
2.500 Wölfen ausgegangen werde, darunter mindestens 500 erwachsene Wölfe. In Schweden,
Finnland und Frankreich zusammen sollen ca. 1.000 leben, Frankreich sieht eine Zahl von 500,
Schweden eine Zahl von 300 als günstigen Erhaltungszustand an, diese Länder regulieren den
Wolfsbestand entsprechend. Deutschland hingegen lässt der Natur ihren Lauf.
Die Probleme der Weidetierhaltung durch die Ausbreitung des Wolfes lassen sich nicht alleine
mit Herdenschutzmaßnahmen lösen. Auch die Entnahme problematischer Einzelwölfe wegen
wiederholter Nutztierrisse reicht nicht aus.

Im Odenwaldkreis sind nur einige Risse aktenkundig. Trotzdem darf man die allgemeine Situ-
ation nicht bagatellisieren. Die Ereignisse vom 26.08.2023 in Niedersachsen mit dem Verlust
von 55 Schafen aus einer Herde sind Beleg genug.

Selbst die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigte sich Ende Juli offen für eine
Absenkung des Schutzstatus des Wolfes. Inzwischen hat die EU-Kommission eine europaweite
Datensammlung bei Kommunen, Wissenschaft und Interessierten durchgeführt.
Auch die Bundesumweltministerin Steffi Lemke formulierte Anfang Juli in einem Interview,
dass zur Rissreduzierung „Problemwölfe vermehrt abzuschießen seien“.

Die gegenwärtige Rechtslage lässt aber eine Entnahme von Wölfen mittels Erteilung einer Aus-
nahmegenehmigung aufgrund der sehr strengen Voraussetzungen meist gar nicht zu. Sie ist
mit einem unverhältnismäßigen Verwaltungsaufwand verbunden, der im Einzelfall Monate in
Anspruch nimmt und durch Klagen von Interessengruppen gänzlich verhindert wird.
Weitere Begründungen erfolgen ggf. mündlich.
Mit freundlichen Grüßen

Meldung aus Nordrhein-Westfalen Blauzungenkrankheit

Aktuelles (Stand 16.10.2023)

Nachdem am 12.10.2023 der Nachweis des Blauzungenvirus Serotyp 3 in einem Schafbestand im Kreis Kleve durch das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt wurde, konnte der BTV-Freiheitsstatus für NRW nicht mehr aufrechterhalten werden. Ein genehmigtes Tilgungsprogramm gibt es nicht. Alle anderen Bundesländer gelten zzt. noch als BTV frei. Innerhalb NRW’s gelten keine Verbringungsbeschränkungen für Tiere empfänglicher Arten. Die Bedingungen, unter denen Tiere aus NRW in Bestände in andere Bundesländer und/oder andere Mitgliedstaaten der EU verbracht werden können, werden zzt. noch geklärt. Schlachttiere können weiterhin sowohl innergemeinschaftlich als auch innerdeutsch unter Beachtung von Auflagen zur unmittelbaren Schlachtung verbracht werden.

Aktuelles (Stand 11.10.2023)

BTV 3 – Nachweise

Nachdem in den Niederlanden am 05.09.2023 die ersten Fälle von Infektionen mit dem Blauzungenvirus des Serotyp 3 in vier Schafhaltungen nachgewiesen wurden, haben sich die Infektionen rasant ausgebreitet. Mittlerweile wurden von den niederländischen Behörden 616 Fälle mit klinischen Symptomen und 1020 Fälle mit positiven Laboruntersuchungen gemeldet.

Am 9.10.2023 wurde der erste Fall von Blauzungenkrankheit bei Schafen in Belgien (Provinz Antwerpen) nahe der niederländischen Grenze festgestellt. Damit hat auch Belgien den erst kürzlich wiedererlangten BTV-Freiheitsstatus erneut verloren.

Auch in NRW wurde zwischenzeitlich am 10.10.2023 im Kreis Kleve ein Verdachtsfall bei einem Schaf gemeldet. Das Tier zeigte klinische Symptome, die zunächst Lippengrind vermuten ließen. Die Laboruntersuchung der Blutprobe lässt allerdings befürchten, dass das Tier mit BTV infiziert ist. Eine Bestätigung der Virusinfektion durch das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (Friedrich-Loeffler-Institut) steht zzt. noch aus.

Alle Halter von empfänglichen Tierarten, insbesondere Rindern, Schafen und Ziegen, sind aufgefordert, ihre Tiere genau zu beobachten und bei Krankheitssymptomen, die auf eine Blauzungeninfektion hindeuten, das zuständige Veterinäramt zu informieren, damit die notwendigen Laboruntersuchungen unmittelbar eingeleitet werden können.